Jakob und die Stimme des Herzens
Um mir eine Auszeit zu gönnen, zieht es mich hin und wieder in ein nahe gelegenes Kloster, um dort für einige Tage in die Stille zu gehen.
Sehr gerne unterbreche ich die Meditationssitzungen durch einen Spaziergang in der herrlichen Natur, welche das Frauenkloster umgibt. Dabei begegne ich hin und wieder dem Gärtner und seiner kleinen Schafherde. Wir kennen uns und so bleibe ich stehen, um ihn zu begrüßen. Während wir ein paar Worte wechseln, scheint es ihm nicht entgangen zu sein, dass mich die bange Frage bewegt, was wohl mit den Schafen geschehen mag.
Und so kam es, dass mir der alte Gärtner die Geschichte von Jakob, dem prächtigen Schafbock in der Herde, erzählte.
„Ich war noch nicht lange im Kloster, als Jakob geboren wurde. Er war der Kräftigste und Mutigste unter dem Nachwuchs von 6 Lämmern.
Da ich die Schafe betreue, entwickelte ich allmählich eine besonders innige Beziehung zu Jakob. Er war inzwischen so zutraulich geworden, dass er wie ein kleiner Hund auf mich zulief, wenn ich mich der Herde näherte. Freudig kam er angesprungen, rief ich ihn bei seinem Namen. Setzte ich mich ins trockene Gras, ließ er sich hochnehmen und schmiegte sich vertrauensvoll in meine Arme. Wie weich sein wolliges Fellchen war. Wie aufmerksam er um sich blickte, - seine Herdengeschwister nicht aus den Augen verlierend.
Dann, ja dann kam der Tag, an dem wir Abschied voneinander nehmen mussten. So ist es eben, Lämmer sind zum Schlachten da und Ostern ohne Osterlamm ist kein Ostern. Ich spürte einen Schmerz in der Brust, als der Lastwagen, der die Lämmer holen kam, in die Hofeinfahrt bog. Werde jetzt bloß nicht sentimental sagte ich mir, gab mir einen Ruck und half dem Fahrer die Lämmer in den LKW zu bringen.
Ich rief Jakob bei seinem Namen und mir brach die Stimme. Er kam wie immer vertrauensvoll auf mich zu, doch diesmal sprang er mit einem herzzerreißenden Wimmern vom Boden aus direkt in meine Arme. Ich spürte sein vor Angst bebendes Herz in meiner Hand, als ich ihn hielt und ein überwältigender Schmerz breitete sich in mir aus.
Was sein muss, muss sein, hörte ich eine kalte Stimme in mir, biss die Zähne zusammen und brachte Jakob zu seinen stumm vor Angst wartenden Geschwistern. Mit zitternden Händen half ich dem Fahrer die Rampe zu verschließen, wand mich ab und machte mich an die Arbeit, die im Klostergarten auf mich wartete.
Tränen liefen mir über das Gesicht, als ich die Erde in den Beeten hackte, um sie für die Saat vorzubereiten. Mir schien, als würde sie mich fragen: „warum tust du das?“. Der Gesang der Vögel wurde zum Klagelied und der Frühlingswind wehte mir eiskalt ins Gesicht.
Dann schrie alles in mir auf! Ich ließ die Hacke fallen, lief so schnell ich konnte zum Nachbarn und bat ihn mir sein Auto zu borgen. Ich fuhr los, dem LKW der meine Schäfchen in einen grausamen Tod bringen sollte, hinterher. Der Weg zum Schlachthof war mir nicht bekannt und ich weiß bis heute nicht, wie ich da hingekommen bin. Aber ich kam rechtzeitig an. Meine Lämmer waren noch im Lastwagen. Kopfschüttelnd half mir der Fahrer sie vom LKW zu holen, damit ich sie in den PKW bringen konnte.
Überglücklich und mit vor Freude weitem Herzen, brachte ich meine Tierkinder nach Hause, die eng aneinander gekuschelt im Kofferraum lagen, als ich im Kloster ankam. Nie werde ich den Moment vergessen, als die Lämmchen mit freudigen Sprüngen zurück zu ihren Müttern liefen, die sie liebkosend empfingen.
Nur Jakob hielt inne, kam auf mich zu und schmiegte sich in meine Arme. Erleichtert drückte ich ihm einen Kuss in sein weiches, duftendes Fell, bevor ich ihn zu seiner Mutter schickte, die geduldig auf ihn wartete.“
Beide hatten wir Tränen in den Augen, als mir der Gärtner gestand, dass er seitdem kein Fleisch mehr essen kann. Wir blickten hinüber zur kleinen Herde, die dort friedlich graste, als Jakob seinen stolzen Kopf hob und zu uns herüber schaute.
„Ein weiterer Aspekt der kollektiven Funktionsstörung, an der die Menschheit krankt, ist die beispiellose Gewalt von Menschen gegenüber anderen Lebensformen und der Erde selbst – die Zerstörung Sauerstoff produzierender Wälder und anderer Vertreter der Fauna und Flora, die Tierquälerei in der industriellen Landwirtschaft, die Vergiftung der Flüsse und Meere und die Verschmutzung der Luft. Von Gier getrieben und ohne ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Ganzen, bleiben die Menschen beharrlich bei einem Verhalten, das nur in ihre eigene Vernichtung führen kann.“
(aus „Eine neue Erde“ von Eckhart Tolle)
„Ich empfinde unerträglichen Schmerz und endloses Mitgefühl für die Wehrlosesten, die den Verbrechen der Menschen hilflos ausgeliefert sind: Verhungernde Kinder und grausamst gequälte Tiere.“
(Dr. med. Ernst Walter Henrich)
„Das systematische Quälen und Töten von empfindungsfähigen Wesen zeigt den tiefsten Punkt an Entwürdigung/Würdelosigkeit, den die Menschheit erreichen kann.“
( Joaqin Phoenix)
„Wenn ich um die Welt reise, sehe ich, wie arme Länder ihr Getreide an den Westen verkaufen, während ihre eigenen Kinder in ihren Armen verhungern. Und der Westen verfüttert dieses Getreide an seine „Nutztiere“. Nur damit wir ein Steak essen können? Bin ich denn der einzige, der sieht, dass das ein Verbrechen ist? Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes. Wenn ich diesem Kind in die Augen blicke, wie kann ich dann noch schweigen? Die Erde kann genug Nahrung produzieren, um die Bedürfnisse aller Menschen, nicht jedoch die Gier aller Menschen befriedigen.“
(Philip Wollen, ehem. Vizepräsident der Citibank)
„Die weltweite Getreideernte ist rund 2 Milliarden Tonnen pro Jahr. Über 500.000 werden dem Vieh der reichen Nationen verfüttert – während in den 122 Ländern der Dritten Welt pro Tag nach UNO-Statistik 43.000 Kinder am Hunger sterben. Diesen fürchterlichen Massenmord will ich nicht mehr mitmachen: kein Fleisch zu essen ist ein minimaler Anfang.
„Ein Kind, das heute am Hunger stirbt, wird ermordet.“
(beide Zitate von Jean Ziegler, ehemaliger CH-Nationalrat und UNO-Sonderbeauftragter)
Die Botschaft: „Folge deinem Herzen!“ ist heute in vielen Bereichen anzutreffen und scheint bei allen großen und kleinen Problemen ein kompetenter Lösungsweg zu sein. Mein Anliegen ist es, mit der Geschichte von Jakob und den nachfolgenden Zitaten, Herzenstüren zu öffnen. Ich bin überzeugt, dass unser Herz uns zeigt, wo wir über den Tellerrand hinausblicken und unsere Essgewohnheiten verändern müssen, um den wichtigsten Beitrag für Menschen, Tiere, Klima, Umwelt und die eigene Gesundheit zu leisten.
Um mir eine Auszeit zu gönnen, zieht es mich hin und wieder in ein nahe gelegenes Kloster, um dort für einige Tage in die Stille zu gehen.
Sehr gerne unterbreche ich die Meditationssitzungen durch einen Spaziergang in der herrlichen Natur, welche das Frauenkloster umgibt. Dabei begegne ich hin und wieder dem Gärtner und seiner kleinen Schafherde. Wir kennen uns und so bleibe ich stehen, um ihn zu begrüßen. Während wir ein paar Worte wechseln, scheint es ihm nicht entgangen zu sein, dass mich die bange Frage bewegt, was wohl mit den Schafen geschehen mag.
Und so kam es, dass mir der alte Gärtner die Geschichte von Jakob, dem prächtigen Schafbock in der Herde, erzählte.
„Ich war noch nicht lange im Kloster, als Jakob geboren wurde. Er war der Kräftigste und Mutigste unter dem Nachwuchs von 6 Lämmern.
Da ich die Schafe betreue, entwickelte ich allmählich eine besonders innige Beziehung zu Jakob. Er war inzwischen so zutraulich geworden, dass er wie ein kleiner Hund auf mich zulief, wenn ich mich der Herde näherte. Freudig kam er angesprungen, rief ich ihn bei seinem Namen. Setzte ich mich ins trockene Gras, ließ er sich hochnehmen und schmiegte sich vertrauensvoll in meine Arme. Wie weich sein wolliges Fellchen war. Wie aufmerksam er um sich blickte, - seine Herdengeschwister nicht aus den Augen verlierend.
Dann, ja dann kam der Tag, an dem wir Abschied voneinander nehmen mussten. So ist es eben, Lämmer sind zum Schlachten da und Ostern ohne Osterlamm ist kein Ostern. Ich spürte einen Schmerz in der Brust, als der Lastwagen, der die Lämmer holen kam, in die Hofeinfahrt bog. Werde jetzt bloß nicht sentimental sagte ich mir, gab mir einen Ruck und half dem Fahrer die Lämmer in den LKW zu bringen.
Ich rief Jakob bei seinem Namen und mir brach die Stimme. Er kam wie immer vertrauensvoll auf mich zu, doch diesmal sprang er mit einem herzzerreißenden Wimmern vom Boden aus direkt in meine Arme. Ich spürte sein vor Angst bebendes Herz in meiner Hand, als ich ihn hielt und ein überwältigender Schmerz breitete sich in mir aus.
Was sein muss, muss sein, hörte ich eine kalte Stimme in mir, biss die Zähne zusammen und brachte Jakob zu seinen stumm vor Angst wartenden Geschwistern. Mit zitternden Händen half ich dem Fahrer die Rampe zu verschließen, wand mich ab und machte mich an die Arbeit, die im Klostergarten auf mich wartete.
Tränen liefen mir über das Gesicht, als ich die Erde in den Beeten hackte, um sie für die Saat vorzubereiten. Mir schien, als würde sie mich fragen: „warum tust du das?“. Der Gesang der Vögel wurde zum Klagelied und der Frühlingswind wehte mir eiskalt ins Gesicht.
Dann schrie alles in mir auf! Ich ließ die Hacke fallen, lief so schnell ich konnte zum Nachbarn und bat ihn mir sein Auto zu borgen. Ich fuhr los, dem LKW der meine Schäfchen in einen grausamen Tod bringen sollte, hinterher. Der Weg zum Schlachthof war mir nicht bekannt und ich weiß bis heute nicht, wie ich da hingekommen bin. Aber ich kam rechtzeitig an. Meine Lämmer waren noch im Lastwagen. Kopfschüttelnd half mir der Fahrer sie vom LKW zu holen, damit ich sie in den PKW bringen konnte.
Überglücklich und mit vor Freude weitem Herzen, brachte ich meine Tierkinder nach Hause, die eng aneinander gekuschelt im Kofferraum lagen, als ich im Kloster ankam. Nie werde ich den Moment vergessen, als die Lämmchen mit freudigen Sprüngen zurück zu ihren Müttern liefen, die sie liebkosend empfingen.
Nur Jakob hielt inne, kam auf mich zu und schmiegte sich in meine Arme. Erleichtert drückte ich ihm einen Kuss in sein weiches, duftendes Fell, bevor ich ihn zu seiner Mutter schickte, die geduldig auf ihn wartete.“
Beide hatten wir Tränen in den Augen, als mir der Gärtner gestand, dass er seitdem kein Fleisch mehr essen kann. Wir blickten hinüber zur kleinen Herde, die dort friedlich graste, als Jakob seinen stolzen Kopf hob und zu uns herüber schaute.
„Ein weiterer Aspekt der kollektiven Funktionsstörung, an der die Menschheit krankt, ist die beispiellose Gewalt von Menschen gegenüber anderen Lebensformen und der Erde selbst – die Zerstörung Sauerstoff produzierender Wälder und anderer Vertreter der Fauna und Flora, die Tierquälerei in der industriellen Landwirtschaft, die Vergiftung der Flüsse und Meere und die Verschmutzung der Luft. Von Gier getrieben und ohne ein Gefühl der Verbundenheit mit dem Ganzen, bleiben die Menschen beharrlich bei einem Verhalten, das nur in ihre eigene Vernichtung führen kann.“
(aus „Eine neue Erde“ von Eckhart Tolle)
„Ich empfinde unerträglichen Schmerz und endloses Mitgefühl für die Wehrlosesten, die den Verbrechen der Menschen hilflos ausgeliefert sind: Verhungernde Kinder und grausamst gequälte Tiere.“
(Dr. med. Ernst Walter Henrich)
„Das systematische Quälen und Töten von empfindungsfähigen Wesen zeigt den tiefsten Punkt an Entwürdigung/Würdelosigkeit, den die Menschheit erreichen kann.“
( Joaqin Phoenix)
„Wenn ich um die Welt reise, sehe ich, wie arme Länder ihr Getreide an den Westen verkaufen, während ihre eigenen Kinder in ihren Armen verhungern. Und der Westen verfüttert dieses Getreide an seine „Nutztiere“. Nur damit wir ein Steak essen können? Bin ich denn der einzige, der sieht, dass das ein Verbrechen ist? Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes. Wenn ich diesem Kind in die Augen blicke, wie kann ich dann noch schweigen? Die Erde kann genug Nahrung produzieren, um die Bedürfnisse aller Menschen, nicht jedoch die Gier aller Menschen befriedigen.“
(Philip Wollen, ehem. Vizepräsident der Citibank)
„Die weltweite Getreideernte ist rund 2 Milliarden Tonnen pro Jahr. Über 500.000 werden dem Vieh der reichen Nationen verfüttert – während in den 122 Ländern der Dritten Welt pro Tag nach UNO-Statistik 43.000 Kinder am Hunger sterben. Diesen fürchterlichen Massenmord will ich nicht mehr mitmachen: kein Fleisch zu essen ist ein minimaler Anfang.
„Ein Kind, das heute am Hunger stirbt, wird ermordet.“
(beide Zitate von Jean Ziegler, ehemaliger CH-Nationalrat und UNO-Sonderbeauftragter)
Die Botschaft: „Folge deinem Herzen!“ ist heute in vielen Bereichen anzutreffen und scheint bei allen großen und kleinen Problemen ein kompetenter Lösungsweg zu sein. Mein Anliegen ist es, mit der Geschichte von Jakob und den nachfolgenden Zitaten, Herzenstüren zu öffnen. Ich bin überzeugt, dass unser Herz uns zeigt, wo wir über den Tellerrand hinausblicken und unsere Essgewohnheiten verändern müssen, um den wichtigsten Beitrag für Menschen, Tiere, Klima, Umwelt und die eigene Gesundheit zu leisten.
LokaSamastaSukhinoBhavantu
(Mögen alle Welten glücklich sein).
Allumfassendes Gebet aus Indien
(Mögen alle Welten glücklich sein).
Allumfassendes Gebet aus Indien